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Wölfe im Winter

Wild heult der Wolf des nachts im Wald
und findet nichts zu beißen.
Doch ich geb ihm ’nen Hahnenkamm,
der soll ihm den Hals zerreißen.
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Das Wolfsrudel ist die ideale Gemeinschaft der Österreicher, es ist das Individuum verschlingende Racket, welches sich mit anderen zum Staat vereint, der ihre Mordbrennerei institutionalisiert.
Eine kleine Geschichte einer kollektiven Selbstverstümmelung.

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Fest pressen sich die österreichischen Steuerzahler im Winter der Ökonomie an den Wärme verheißenden Staat, immer in Angst um die eigene erbärmliche Existenz, die sie doch gerade durch derlei Nähe gänzlich auszulöschen drohen. Doch bleiben sie außerstande sich vom eisigen Bann der kollektiven Zurichtungsmaschinerie zu befreien, sind ihr vielmehr verbunden wie der alternde Wolf dem Wolfsrudel, welches ihn doch nur schindet und permanent mit Ausschluss oder Tod bedroht.
Schließlich ist solch Etatismus in Österreich hart erkämpft, egal ob Proletarier oder Bourgeois, man hat dem Platz im Wolfsrudel gewollt und auch mit dem eigenen Blut dafür gezahlt. Seit den Frühtagen der Bourgeoisie, den vorsichtigen Annäherungen der Monarchie an die Aufklärung, wählten die umherschweifenden Subjekte im Angesicht der kapitalistischen Kälte die Selbstzurichtung, die Angleichung der eigenen Temperatur an die der, vom Warentausch verkühlten, Außenwelt.
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